Skibbereen (An Sciobairín) liegt an der irischen Südküste und gehört zum County Cork. Diese alte Brücke, die am Stadtrand über den River Ilen führt, ist die New Bridge.
Die Stadt wirkt ziemlich grau, obwohl es auch hier einige bunt gestrichene Häuser gibt. Von pittoresken Städtchen wie Dingle ist man hier aber weit entfernt, und so ist Skibbereen tatsächlich die erste kleinere Enttäuschung auf dieser Tour. Nun ja, Enttäuschung klingt etwas hart. Aber das Zentrum bietet tatsächlich nicht viel Erwähnenswertes.
Die Stadt ist aber auch erst im 17. Jahrhundert entstanden und litt dann 1845-49 besonders stark unter der Großen Hungersnot. Da stand die 1826 errichtete St. Patrick’s Cathedral, ein ebenfalls recht schlichter und turmloser Bau, bereits.
Vor der Stadt liegt Abbeystrewery, ein ehemaliges Zisterzienserkloster, von dem nur noch ein paar Ruinen stehen.
Auf dem Friedhof, der das ehemalige Klostergelände einnimmt, sind etwa 9.000 Opfer der Großen Hungersnot bestattet. Ein Denkmal erinnert an diese furchtbare Episode.
Etwas hübscher als Skibbereen, aber auch signifikant kleiner, ist das östlich gelegene Rosscarbery, mit einer Kirche, deren Turm so hoch ist, daß er auf Querformatbildern immer aus dem Bild herausragt, wenn man nicht 90% Himmel auf dem Bild haben möchte. Vermutlich will die Kirche damit zeigen, daß sie eine Kathedrale ist: St. Fachtna’s Cathedral, 1820 errichtet, war nämlich ursprünglich die Bischofskirche des Bistums Ross, das später mit Cork vereinigt wurde. Heute besitzt Rosscarbery so die kleinste Kathedrale Irlands.
Auch hier wird an die Große Hungersnot erinnert: In Form eines Suppentopfes, wie er aufgestellt wurde, um die Menschen vor dem Hungertod zu retten – zunächst von privaten Organisationen wie den Quäkern übrigens, nicht unbedingt von staatlichen Behörden. Staatliche Suppenküchen wurden erst 1847 eingerichtet.