Der Vierwaldstättersee, der viertgrößte See der Schweiz, ist ein stark verzweigter See mit zahlreichen Seitenarmen. Gerahmt von meist recht steilen Berghängen, wirkt er an vielen Stellen wie ein Fjord.
An seinem Ufer, genauer am südlichen Arm, dem Urner See, liegt die Rütli-Wiese. Zu ihr kommt man nur per Schiff. Oder zu Fuß, aber das ist ungünstig, wenn man an einem anderen Teil dieses wirklich großen Sees ist oder nicht übers Wasser gehen kann. Also ab aufs Schiff. Die Winkelried legt hier gerade in Vitznau an und nimmt den Reisehasen an Bord. Von Vitznau zur Rütli dauert die Fahrt etwas mehr als eine Stunde.
Langweilig wird es keine Sekunde. Wie auch, bei diesen Ausblicken?
Es gibt vier Zwischenhalte: Beckenried liegt am Südufer des Sees, gehört zum Kanton Nidwalden und ist mit dem Skigebiet Klewenalp über eine Seilbahn verbunden. Das Ortsbild prägt – jedenfalls von der Seeseite her – die klassizistische Pfarrkirche.
Gersau war seit 1390 eine freie Republik und ab 1433 reichsunmittelbar. 1798 von Napoleon aufgelöst, erstand die Republik 1814 wieder. 1817 wurde Gersau gegen seinen Willen an den Kanton Schwyz angegliedert. Wäre Gersau eigenständig geblieben, gäbe es heute vielleicht noch einen Mikro-Kanton, der mit gerade einmal 24 Quadratkilometern Fläche mit Abstand der kleinste Kanton der Schweiz wäre.
Dann folgt die Anlegestelle Treib, die zur Gemeinde Seelisberg gehört und wieder am Südufer liegt. Seelisberg selbst liegt deutlich weiter oben und ist mit dem See über die Treib-Seelisberg-Bahn verbunden, eine Standseilbahn. Für die Anlegestelle Brunnen wechselt das Schiff erneut die Seeseite. Brunnen mit dem Nachbarort Ingenbohl ist ein recht großer Ort mit einigen Hotels. Hier mündet die Muota in den See. Im Hintergrund sieht man schön die beiden Schwyzer Hausberge, den Großen und den Kleinen Mythen.
Und nun ohne weitere Kommentare noch ein paar (wie ich finde) sehr schöne Bilder von der Fahrt über den Vierwaldstättersee. Ach ja, eins noch: Die vier Waldstätte, die dem See den Namen gaben, sind Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern.
Und auf dem Rückweg ist es wieder die Winkelried, die mich zurückfährt. Was für eine wunderbare Tour!