Nach zwei Tagen in der deutschsprachigen Schweiz wird es jetzt aber Zeit für den französischen Teil des Landes: Tagestour durch den Kanton Jura.
Jura ist der jüngste Kanton der Schweiz. Er entstand erst 1979, als Abspaltung französischsprachiger und katholischer Gebiete vom Kanton Bern. Vorangegangen war ein jahrzehntelanger Kampf um die Eigenständigkeit, der bisweilen an den Rand eines bewaffneten Kampfes geriet und auch Sprengstoffanschläge beinhaltete. Man ging dann aber schließlich doch den geordneten Weg und ließ über mehr als 20 Jahre mehrfach abstimmen.
Vermutlich weil der Weg zum eigenen Kanton so lang und aufwendig war, ist die Verbundenheit zum Jura heute noch deutlich zu spüren. Das (wie ich finde, ausgesprochen hübsche) Kantonswappen findet sich im Jura noch häufiger im Straßenbild als in anderen Kantonen. Auch mal an Felswänden.
Und man macht unmißverständlich deutlich, was man vom Berner Bären hält.
Landschaftlich ist der Schweizer Jura ähnlich dem Teil in Frankreich; die Grenze verläuft ja quer durch das Gebirge. So gibt es auch hier die Kalkfelsen, es gibt tief eingeschnittene Flußtäler und schmale Bergstraßen, die zu kleinen, abgelegenen Dörfern führen. Asuel ist so eines. Es trägt einen wunderbaren deutschen Namen: Hasenburg. Von der namensgebenden Burg stehen aber nur noch ein paar Ruinen.
Und auf den Höhen der Franches Montagnes, die das Doubs-Tal vom Vallon de Saint-Imier trennen, wechseln sich kleine Wälder und offene Weidenflächen ab. Man ist hier in knapp 1000m Höhe (994m ü.NN, um ganz genau zu sein), und auf dem flachen Hochplateau sind die Loipen noch ausgeschildert.
Zeit für ein kleines Picknick. Mit Hasen.