Abends geht’s von Eisenach nochmal zurück ins Werratal, für einen Abstecher nach Tiefenort, einen kleine Bergbauort bei Bad Salzungen. Das Ortszentrum ist nicht allzu groß; die Kirche ist aber sehr hübsch.
Daneben steht noch ein kleines Schlößchen.
Und Fachwerk gibt’s auch.
Außerdem die für die Region ebenfalls typischen schieferverkleideten Häuser.
Auf den Höhen über dem Werratal kann man toll wandern und hat quasi permanent eine wunderbare Sicht ins Tal und auf die Berge des Thüringer Waldes und der Rhön.
Recht markant ist der Krayenberg bei Tiefenort (rechts im Bild):
Der Zeppelinstein erinnert daran, daß hier während des Ersten Weltkriegs das Luftschiff LZ-55, von England kommend, eine Notlandung hinlegte, die wohl eher eine Bruchlandung war: LZ-55 wurde nämlich anschließend direkt vor Ort ausgeschlachtet und zerlegt. Die Besatzung überlebte die Landung aber.
Der Reisehase treibt sich aber natürlich nicht ohne Grund hier in Tiefenort herum. Ich darf vorstellen: Das Waldstadion Kaffeetälchen.
Eines der schönsten Fußballstadien Deutschlands, wunderschön in den Berghang hineingebaut, mit mächtigen Naturtribünen und herrlich krummen Stufen.
Das genaue Gegenteil der Standard-Hochglanzarena à la Sinsheim. Kaputt, unbequem, unperfekt. Und genau deshalb mit viel Flair ausgestattet und großartig.
Was da raucht, ist übrigens nicht die lokale Ultra-Szene, sondern der Wurstgrill. Grilltechnik ist kein Verbrechen!
Der hiesige Verein heißt FSV Kali-Werra Tiefenort. Zu DDR-Zeiten, als das örtliche Kali-Bergwerk Merkers der Trägerbetrieb der BSG war, spielte der Club lange Jahre in der DDR-Liga (das war die zweite Liga) und kratzte mehrfach am Aufstieg in die Oberliga.
Die Kumpelelf aus dem (nach der Wende abgewickelten) Kali-Bergwerk tritt jetzt aber nur mehr in der Kreisliga an. Geblieben sind die Farben Schwarz-Gelb – und das herrliche Stadion Kaffeetälchen.
Statistik: FSV Kali-Werra Tiefenort – SG FSV Diesdorf/Klinge 0:2.