Nach dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals mußte der Verlauf der Eisenbahnstrecke in Nord-Süd-Richtung neu geplant werden. So wurde als Querung des Kanals die Hochbrücke geplant und 1911 bis 1913 errichtet: Ein 2,5 Kilometer langes und 68 Meter hohes Mammutbauwerk, mittels dessen die Bahntrasse den Kanal in einer Höhe von 42 Metern überquert. So passen dann auch Containerfrachter durch.
Insgesamt ist das Bauwerk, die Auffahrtsrampen (die auf der Nordseite sogar eine komplette Schleife bilden) mitgerechnet, beeindruckende 7,5 Kilometer lang.
Dafür, daß in der Brücke 18.000 Tonnen Stahl verbaut wurden, wirkt das elegante Bauwerk fast schon grazil. Da kann man ruhig mal den Ingenieur würdigen, dem das gelungen ist: Der Entwurf stammt vom Kieler Bauingenieur Friedrich Voß.
Direkt an der Hochbrücke liegt der Rendsburger Hafen – und ein Wohnmobil-Platz, auf dem man die Düfte genießen kann, die der Hafen, die vorbeifahrenden Containerschiffe und die dort angesiedelte Tierfutter-Fabrik produzieren. Wer’s mag…
Interessant zum Zuschauen ist so ein Hafengebiet aber immer.
Das Sahnehäubchen der Konstruktion der Hochbrücke war die Installation einer Schwebefähre, mit der auch Fußgänger und Autos den Kanal überqueren konnten. Viele Schwebefähren gibt es nicht; weltweit existieren noch acht. In Rochefort an der französischen Atlantikküste steht noch ein Exemplar; ich hatte das letztes Jahr ausführlich beschrieben.
Leider wurde die Schwebefähre im Januar 2016 bei der Kollision mit einem Schiff schwer beschädigt. Daher ist sie derzeit außer Betrieb, wird aber saniert und soll bald wieder fahren.
Die in Rochefort war ja auch gerade in Reparatur, als ich dort war; ich hab da wohl kein Glück bei den Schwebefähren. Eine weitere Chance werde ich demnächst aber noch haben…
Hier noch ein paar Bilder von Hochbrücke und Kanal.
Will hier auf jeden Fall mit aufs Bild: Lapin Transbordeur.