Oberschwaben

Wieviel Spaß ich schon mit fünf, sechs Jahren am Reisen hatte, sieht man daran, wie ramponiert die Schachtel ist. Dank dieses Weltreise-Spiels kannte ich schon als Kind Städte wie Invercargill und konnte die Hauptstädte von Äthiopien oder Ecuador aufsagen.

Bisher bin ich aber weder nach Addis Abeba noch nach Invercargill gekommen. Und eine Weltreise wird’s auch dieses Wochenende nicht geben – aber dafür eine Tour dorthin, wo dieses Weltreise-Spiel herkommt (die blaue Ecke unten rechts deutet es an): Nach Oberschwaben.

Die Suche nach einem passenden Hotel war sehr schnell abgeschlossen.

Pflichtprogramm für den Reisehasen. ? Da gab’s natürlich keine Alternativen.

Konstanz

Im Französischen heißt der Bodensee “Lac de Constance”, ist also nach der Stadt am Ausfluß des Rheins aus dem Obersee benannt. Diese wiederum hat ihren Namen vom römischen Kaiser Constantius.

Die schöne Altstadt von Konstanz liegt südlich des Rheins direkt an der Schweizer Grenze und bietet eine Menge an alten Häusern, teilweise noch mit Fassadenmalereien aus der Renaissancezeit.

1414-18 fand in diesem Gebäude (und im Münster) das Konstanzer Konzil statt.

Im Zuge dessen wurde unter anderem Papst Martin V. gewählt (die einzige Papstwahl nördlich der Alpen) sowie dem tschechischen Reformator Jan Hus der Prozeß gemacht (nicht der einzige Prozeß dieser Art nördlich der Alpen). Hus wurde in Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Was während des Konzils Hochkonjunktur hatte, war die Prostitution. Daran erinnert seit 1993 die Imperia am Hafen.

Die Figur dreht sich in vier Minuten um die eigene Achse und trägt auf ihren Händen einen nackten weltlichen Herrn und einen ebensowenig bekleideten Kleriker (die Figuren werden allgemein als Kaiser und Papst gedeutet). Daß die Figur heftig umstritten war, wundert daher nicht. Heute ist sie vielbesuchtes Photomotiv.

Mit der Gesamtsituation auch bei Nebel zufrieden: Der Reisehase.

Hohes Horn

Die Wandersaison ist eröffnet. Und da geht’s hoch: Von Offenburg aufs Hohe Horn. 500 Höhenmeter weiter oben (plus die 98 Stufen des ziemlich luftigen Aussichtsturms) bietet sich dann folgende Aussicht nach Offenburg und in die Ortenau:

Bei besserem Wetter würde der Blick noch bis ins Elsaß zum Grand Ballon reichen. So muß oder kann ich mich auf die Felsformationen am Wegrand konzentrieren.

Oder auf die Weinberge.

Schöne Wanderregion hier. Wenn die Herren des Herrenwanderzirkels nicht so bräsig wären, könnte man hier eine sehr nette Rundwanderung machen.

Und nach absolvierten knapp 20 Kilometern dann eine kleine Belohnung.