Die Northside.
Die Liffey bildet die West-Ost-Achse der Stadt und teilt Dublin in eine Nordhälfte (eher Arbeiterviertel, jedenfalls früher) und eine Südhälfte (eher bürgerlich).
Zunächst die Nordhälfte. Mit der O’Connell Street, einem breiten Boulevard, gibt es hier eine wichtige Nord-Süd-Achse, die südlich des Flusses mit der schmaleren Grafton Street ihre Fortsetzung findet.
In der O’Connell Street steht unter anderem das Hauptpostamt, vor dem die (letztlich nicht erfolgreichen) Aufständischen an Ostern 1916 die Irische Republik verkündeten.
Direkt vor dem Postgebäude wurde 2003 “The Spire” errichtet, eine 120 Meter hohe Nadel aus Stahl. Bei einem Gewicht von 126 Tonnen ist die Gefahr relativ gering, daß das Ding mal nachts von Metalldieben entwendet wird… Die Nadel steht übrigens an der Stelle, an der sich früher die 40 Meter hohe Säule zum Gedenken an Admiral Nelson befand, bis diese 1966 von IRA-Kämpfern gesprengt wurde.
Ebenfalls in dieser Straße ist Charles Parnell ein Denkmal gesetzt, einer der wichtigsten irischen Politiker des 19. Jahrhunderts.
Direkt am Ufer des Flusses steht das Custom House, ein klassizistischer Bau vom Ende des 18. Jahrhunderts. Er wurde während des irischen Unabhängigkeitskrieges 1922 niedergebrannt. Beim Wiederaufbau nutzte man andere Steine, so daß die rekonstruierten Gebäudeteile, unter anderem die Kuppel, deutlich dunkler sind als die erhaltenen ursprünglichen Trakte.
Mehrere sehenswerte Brücken führen über den Fluß, zum Beispiel die berühmte Fußgängerbrücke Ha’penny Bridge von 1816, die so heißt, weil ein halber Penny früher der zu zahlende Preis für das Hinübergehen war. Die Maut wurde bis 1919 erhoben.
2007-09 kam im Osten der Stadt noch die Samuel Beckett Bridge hinzu, ein Werk von Santiago Calatrava. Sie ist drehbar, so daß sie als Ganzes in Richtung Ufer gedreht werden kann, wenn größere Schiffe passieren wollen.
Und für den Teil südlich der Liffey folgt gleich ein eigener Beitrag.