Mit einer Fahrt durch das Thüringische Schiefergebirge, also der südöstlichen Fortsetzung des Thüringer Waldes, geht die kurze Tour nach Oberfranken und ins Vogtland zu Ende.
Die Gegend ist sehr dünn besiedelt und auch sehr gebirgig. Weil meine Fahrtroute quer zu den tief eingeschnittenen Fluß- und Bachtälern verläuft, wird die Fahrt zu einem ziemlichen Gekurve über eine lange Berg-und-Tal-Bahn. Fast wie durchs Jura oder die Pyrenäen zu gondeln. Macht großen Spaß. ?
Schleiz liegt am Rande dieses Gebirges, ganz im Osten Thüringens. Konrad Duden war hier Lehrer am Gymnasium. Die Kleinstadt hatte ein Schloß, das aber noch im April 1945 gründlich weggebombt wurde. Es stehen noch zwei Turmruinen, allerdings in Privatbesitz und aufwendig beschildert (“Betreten verboten”, “Vorsicht Videoüberwachung”…). Etwas zugänglicher ist der Marktplatz mit der Alten Münze.
Tief in den Wäldern des Schiefergebirges liegt Probstzella etwas verschlafen im Tal der Loquitz. Der kleine Ort besaß als innerdeutscher Grenzbahnhof, an dem die Interzonenzüge nach West-Berlin abgefertigt wurden, lange Zeit eine gewisse Bedeutung. Die Gleisanlagen liegen noch, aber heute halten hier nur noch Regionalzüge. Sehr idyllisch steht mitten im Ort die kleine, aber hübsche Dorfkirche.
In Probstzella steht aber auch etwas, was man in dieser Gegend nicht unbedingt erwartet: Das Haus des Volkes ist ein Bauhaus-Projekt, das größte in Thüringen. Es wurde 1925-27 erbaut und von Alfred Arndt geplant, der später die Bauhaus-Abteilung für Ausbau und die Möbelwerkstatt leitete.
Eines der Dörfer in einem der abgelegenen Täler des Schiefergebirges lockt dann den Reisehasen an.
Groß ist Hasenthal nicht; eigentlich besteht der Ort, der im 15. Jahrhundert um eine Kupferhütte herum entstand, nur aus zwei Straßen, eine durchs Tal der Oelse und eine, die davon abzweigt und über den Berg ins Nachbartal führt.
Der Ort verabschiedet sich vom Reisenden sehr standesgemäß.