Wenn ich die Liste der größten deutschen Städte, nach Einwohnern sortiert, von Platz 1 abwärts durchgehe und schaue, wo ich noch nicht war, kann ich an Stelle 39 erstmals anhalten. Da steht Rostock.
Hier bin ich für vier Tage im Hotel und genieße vom Zimmer aus einen schönen Blick über die Warnow und den Stadthafen.
Vom Hotel aus kann man schön entlang der Warnow in Richtung Innenstadt gehen und hat dabei schöne Ausblicke auf die breite Unterwarnow, den Ästuar des Flusses, mit dem Stadthafen und der Stadtsilhouette. Im Hintergrund von Bild 2 erkennt man übrigens die Flutlichtmasten des Ostseestadions.
Auf zum Rundgang durch die Hansestadt! Zentraler Platz der heutigen Großstadt ist der große Neue Markt, an dem das Rathaus, die Marienkirche und einige Giebelhäuser stehen.
Das Rathaus ist eigentlich ein Backsteinbau, der ein bißchen dem bekannteren Stralsunder Rathaus ähnelt (das wird hier auch noch auftauchen). Steht man auf dem Neuen Markt, sieht man das allerdings fast nicht mehr, weil der Bau in der Barockzeit eine neue Fassade vorgesetzt bekam.
Vom Platz geht die breite Steinstraße aus, eine Nord-Süd-Achse, die die beiden mittelalterlichen Stadtzentren voneinander trennt. Das Steintor, eines von mehreren erhaltenen Toren der Stadtbefestigung, steht direkt neben dem aus dunklem Backstein errichteten Ständehaus, das mit seinen Fassadendetails eine nähere Betrachtung lohnt.
Am Steintor bezwingt der Reisehase aber erst einmal den Greifen, das Symbol der Stadt.
Östlich von Steinstraße und Steintor liegt auf einem Hügel über der Warnow der älteste Stadtkern. Hier, wo im 12. Jahrhundert ein kleiner Marktort oberhalb einer am Fluß gelegenen slawischen Siedlung gegründet wurde, ist die eigentliche Keimzelle der Stadt.
Das Viertel, die östliche Altstadt, gruppiert sich um zwei schöne Exemplare der Backsteingotik. Da ist zunächst die große Petrikirche:
Weite Teile Rostocks wurden bei Luftangriffen zerstört. Das sieht man vor allem in diesem Viertel, wo außer den Kirchen nur wenige alte Bauten stehen. Dieser Blick auf die Nikolaikirche wäre zum Beispiel vor dem Krieg nicht möglich gewesen, denn auf dem gesamten Platz, dem Wendländer Schild, standen Häuser.
Die nächsten noch fehlenden Einträge in der Liste der Großstädte sind übrigens jetzt die 43 und die 69: Hamm (Westfalen) und Bremerhaven. Aber das interessiert bestimmt keinen. Jetzt geht es erst einmal mit Rostock weiter, in einem zweiten Teil.