Der Reisehase nutzt das Wochenende für einen Kurztrip nach Oberbayern, um eine noch offene Lücke für eines der kommenden Reisehasen-Alben zu schließen: Auf dem Programm steht zunächst der Starnberger See, genauer gesagt dessen Westufer von Starnberg bis Seeshaupt. Das sind per Straße gerade einmal 30 Kilometer, die aber trotzdem genug Stoff für eine komplette Tagesetappe bieten. Die sind beim Reisehasen normalerweise im Schnitt fünfmal so lang.

Start ist, wie gesagt, in Starnberg, wo ich gegen halb zehn ankomme, weil ich sehr früh aufgestanden bin, um die Baustelle bei Pforzheim und den Berufsverkehr um Stuttgart zu vermeiden. Mich zu einer absurd frühen Zeit aus dem Bett zu quälen hat sich aber ausgezahlt. Die Fahrt war ruhig, und es gibt heute auch keine neue Folge aus der allseits unbeliebten Reihe “Stau am Lämmerbuckeltunnel”. Und so kann ich ganz gemütlich am Vormittag in Starnberg die Starnberg treffen:

Hier der Blick auf den Starnberger See, der am Vormittag noch unter grauen Wolken liegt. Der Nebel hat sich aber immerhin schon so weit verzogen, daß man das andere Seeufer sehen kann.

Der Starnberger See ist 56 Quadratkilometer groß und damit der fünftgrößte See Deutschlands. Bis 1962 hieß er Würmsee, nach dem Fluß, der hindurchfließt, dann wurde er offiziell in Starnberger See umbenannt, weil die Leute ihn seit geraumer Zeit ohnehin so nannten.

Dabei liegt Starnberg eigentlich gar nicht so richtig am Seeufer, jedenfalls nicht die Innenstadt auf einem Hügel, die vom See durch die Bahntrasse getrennt ist, so daß man das Seeufer eigentlich nur durch zwei Unterführungen erreichen kann. Im alten Ortskern steht das Schloß Starnberg, das ursprünglich den Grafen von Andechs gehörte, bis es sich die Wittelsbacher unter den Nagel rissen.

Heute ist hier das Finanzamt der Stadt untergebracht; vielleicht ist der Innenhof mit seinen Arkaden deshalb etwas karg eingerichtet.

Nur eine nackte Frau steht hier.

Von Starnberg aus geht die Tour in Richtung Süden, immer entlang des Seeufers. Zunächst durch Pöcking und Possenhofen (kommt gleich in einem eigenen Beitrag), dann nach Feldafing.

Hier liegt die einzige Insel des Starnberger Sees: Die kleine Roseninsel, zu der man mit einer Fähre hinüberfahren kann. König Maximilian II. ließ sich hier eine kleinere Villa errichten, die später auch sein Nachfolger häufiger nutzte: Ludwig II. traf hier unter anderem Richard Wagner und Kaiserin Elisabeth (Sisi).

Impression vom Seeufer bei Feldafing:

Die nächste Gemeinde ist Tutzing, mit einer hübschen Kirche (St. Peter und Paul)…

…um die herum es einen alten Friedhof gibt, mit ein paar sehr hübschen Engeln.

Das Bildmotiv sollte ich mal wieder häufiger hier im Blog auftauchen lassen.

Über Bernried, das ebenfalls einen eigenen Beitrag erhält, geht die Fahrt dann nach Seeshaupt am südlichen Ende des Sees. Hier steht am Seeufer noch die alte Seegerichtssäule, die so genannt wird, obwohl ihre genaue Funktion nicht bekannt ist. Es gibt jede Menge Theorien, wofür sie gedient haben könnte.
