Brienz

Brienz hat zwar nur etwa 3.300 Einwohner, ist aber dennoch die größte Gemeinde am Seeufer, sieht man mal von den Orten im “Bödeli”, also der Ebene zwischen Brienzer- und Thunersee, einmal ab.

Der Ort liegt auf einem Schuttkegel, der von mehreren Gebirgsbächen erzeugt worden ist; viel Platz in der Breite ist daher nicht, weshalb der Ort sich relativ lang am Seeufer entlang erstreckt. Von der reformierten Kirche, die man im Startbild sehen kann, geht man etwa eine Viertelstunde bis zur Anlegestelle und zum Bahnhof des Ortes.

In einer Viertelstunde schafft man das allerdings nur, wenn man die Landschaft und die hübsch angelegte Promenade am Ufer komplett ignoriert und nicht ständig stehenbleibt, um Photos zu machen. Die Gemeinde hat auch Boxen aufgestellt, aus denen man sich einen Liegestuhl ausleihen kann; dann wird das mit der Viertelstunde endgültig nix mehr.

Am Ufer steht ein Denkmal für den Brienzer Mundart-Dichter Albert Streich. Daß die Bronzefigur auf dem Denkmal nicht den Dichter selbst darstellen soll, muß ich ja wohl nicht eigens erwähnen.

Am östlichen Ortsende gibt es einen kleinen Freizeithafen.

Hier ist so etwas wie das Zentrum des Ortes, jedenfalls was die Verkehrsverbindungen angeht. Direkt nebenan ist nämlich die Anlegestelle für die Brienzersee-Schiffahrt. Hier fährt gerade der Raddampfer “Lötschberg” ab, der seit 1914 auf dem Brienzersee zwischen Brienz und Interlaken fährt und heute das einzige Dampfschiff auf dem See ist.

Hübsch, hübsch.

Neben der Anlegestelle liegt der Bahnhof Brienz, ein Halt an der Brünigbahn (Luzern – Brünigpaß – Interlaken).

Und dort wiederum ist in direkter Nachbarschaft noch ein weiterer Bahnhof: Derjenige der Brienz-Rothorn-Bahn (BRB).

Die Zahnradbahn fährt auf das Brienzer Rothorn. Dabei müssen die Dampf- und Diesellokomotiven (die älteste ist von 1891) auf 7,6 Kilometern Strecke stolze 1.678 Höhenmeter überwinden. Die Fahrt dauert fast eine Stunde, weil die Loks auf dieser Steilstrecke kaum mehr als Jogging-Tempo schaffen. Aber bei den Höhenmetern schafft man auch als Jogger kein Jogging-Tempo. Ich jedenfalls nicht, aber ich zähle eh nicht. Ich schaffe das ja schon kaum in der Ebene. Weil die BRB zu den spektakulärsten und schönsten Bahnstrecken der Schweiz zählt, kostet der Spaß auch fast 100 Franken. Die Lok Nr. 14 im Bild unten ist übrigens noch gar nicht so alt: Sie wurde 1996 bei der SLM in Winterthur gebaut; die Österreicher fahren mit baugleichen Loks auf den Schafberg (im Salzkammergut) und den Schneeberg (westlich von Wien).

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