Hückelhoven

Beim Thema Steinkohlebergbau denkt man in Deutschland immer an das Ruhrgebiet und das Saarland, aber es gab auch im Rheinland ein Kohlerevier, und zwar nördlich von Aachen entlang und zu beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze.

Dessen nördlichen Teil bildet das Revier um Hückelhoven. Es wurde von der 1914 gegründeten Zeche Sophia Jacoba erschlossen, lange Zeit eines der modernsten Steinkohlebergwerke Europas. 1997 war hier Schluß. Erhalten blieb Schacht III mit Fördergerüst und Maschinenhaus, der zusammen mit dem Barbara-Stollen als Besucherbergwerk weiterbetrieben wird und nahe dem Stadtzentrum von Hückelhoven steht.

Auf dem Außengelände kann man dieses Lokomobil besichtigen, eine mobile Dampfmaschine von 1906.

Hückelhoven war vor dem Beginn des Bergbaus nur ein kleines Dorf. Um 1900 lag die Einwohnerzahl bei etwa 600, heute bei 40.000. Historische Bauten sind daher selten, eine pittoreske Altstadt sucht man vergebens und auch das ehemalige Rathaus, das am Breteuilplatz steht, ist noch nicht sehr alt.

Um Hückelhoven herum gibt es in den Stadtteilen aber noch einige Schlösser und Wasserburgen: Haus Blumenthal, Gut Grittern, Schloß Rurich. Wer Burgen sammelt, ist hier im Rheinland gut beschäftigt. Die folgenden Bilder zeigen Schloß Trips, das aber etwas weiter südwestlich am Stadtrand von Geilenkirchen steht. Der ehemalige Sitz der Familie Berghe von Trips stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert und wurde später in ein bequemeres Schloß umgebaut. Heute stehen im Wasser der Wurm die innere und äußere Vorburg und das Herrenhaus.

Den Namen der Familie kennt man übrigens vielleicht aus dem Sport: Wolfgang Graf Berghe von Trips fuhr ab 1957 in der Formel 1 für Ferrari und konnte 1961 als erster deutscher Fahrer ein Formel-1-Rennen gewinnen. In dieser Saison war er auf einem guten Weg zum Weltmeistertitel, kam aber beim Rennen in Monza bei einem fürchterlichen Unfall ums Leben, als sein Rennwagen in die Zuschauerränge schleuderte; es gab 15 Tote unter den Zuschauern. Mit Schloß Trips hatte er aber direkt nichts zu tun; das Schloß hatte die Familie Berghe von Trips schon im 18. Jahrhundert an die Freiherren von Eynatten verkauft. Heute ist hier ein Alten- und Pflegeheim.

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