Lüneburger Heide

In der Lüneburger Heide war ich vor ein paar Jahren schon mal und habe damals recht ausführlich berichtet, daher hier nur ein paar Bilder und Themen aus der Rubrik “Vermischtes”.

Hankensbüttel zum Beispiel ist schon im Beitrag zu Isenhagen aufgetaucht, in dem ich dann auch gleich noch die Zisterzienser und Arno Schmidt behandelt habe; das kann ich mir hier also sparen. Aber wenn Hankensbüttel auf der Fahrtroute liegt und das Wetter so prima ist, fahre ich da natürlich nicht durch, ohne nochmal einen Blick auf die Kirche zu werfen.

Ansonsten bieten die kleineren Städte in der Heide oft eher wenig Sehenswertes im Ortszentrum. Schneverdingen, Bergen oder Visselhövede zum Beispiel tauchen im Knaur Kulturführer überhaupt nicht auf, und der läßt sonst kaum eine halbwegs passable Dorfkirche weg. Und so muß in Schneverdingen die Heidekönigin etwas einsam mit dem Rücken zur starkbefahrenen Hauptkreuzung herumsitzen.

Am Schneverdinger Stadtbrunnen vor dem Rathaus herrscht mehr Bewegung.

Allerdings bräuchte ich eine Erläuterung, um zu verstehen, was da zu sehen ist. Es geht wohl irgendwie um Legenden und Erzählungen aus der Stadtgeschichte.

Auch Bad Fallingbostel bietet nicht viele sehenswerte Gebäude, aber immerhin ein extravagantes Rathaus mit Glockenspiel…

…und einen hübschen Kurpark. Dort kann man auf einer kleinen Brücke, die über das Flüßchen Böhme führt, sogar die Grenze nach Frankreich überqueren. Ok, heute ist das keine Grenze mehr und Frankreich ist weit, aber von 1810 bis 1813 trennte die Böhme das Kaiserreich Frankreich vom Königreich Westphalen, was zwar auch bloß ein von Napoleon erfundener Satellitenstaat war, aber eben offiziell nicht zu Frankreich gehörte. Die Norddeutsche Tiefebene, mit Bremen und Hamburg, war zu der Zeit aber tatsächlich ein Teil Frankreichs. Mit Napoleon ging dann auch das erst 1807 gebildete Königreich Westphalen unter, und seit Fallingbostel 1815 zum Königreich Hannover kam, trennt die Böhme hier politisch gesehen gar nichts mehr.

Bei Bispingen steht an der Autobahnausfahrt der A7 dieses Haus:

Es ist nicht das einzige Haus, das auf dem Kopf steht; bei Wikipedia kann man noch weitere solcher Häuser finden. Das hier steht in einem Gewerbegebiet und bietet wohl auch Innenräume, in denen alles auf dem Kopf steht. Ich war aber nicht drin. Drumherum ist ein übliches Gewerbegebiet, wie es sie an den meisten Autobahnausfahrten gibt. In der Nähe liegt auch noch eine Kartbahn von Ralf Schumacher, aber ich will aktuell nicht wissen, was mein Auto wert ist. Und nebenan gibt es noch eine Hallen-Skipiste.

Zum Abschluß des Beitrags dann noch ein ernstes Thema, aber auch das gehört zur Lüneburger Heide: Ein Konzentrationslager. Bergen-Belsen war sowohl Kriegsgefangenenlager als auch Durchgangslager für jüdische Häftlinge. Die Baracken des eigentlichen Lagers stehen nicht mehr; das Lagerareal ist heute wieder eine Heidelandschaft.

Auf dem Lagergelände wurde kurz nach Kriegsende ein Obelisk errichtet und eine Mauer danebengestellt, die in verschiedenen Sprachen an die mindestens 50.000 Opfer erinnert.

Ein eigenes Denkmal erinnert an die jüdischen Opfer. Noch wenige Tage vor der Befreiung des Lagers fuhren von hier vier Züge in Richtung des Vernichtungslagers Theresienstadt.

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