Das Burgenland ist eine Grenzregion, also bleiben die Grenzgänge nicht aus, wenn man die Region bereist. Heute verschlägt es den Reisehasen daher nach Ungarn.
Ödenburg sollte nach dem Ersten Weltkrieg eigentlich die Hauptstadt des Burgenlandes (also von Deutsch-Ungarn) werden, war aber ein komplizierter Fall, weil jeweils ziemlich genau die Hälfte der Einwohner deutsch bzw. ungarisch sprach. Man hielt ein umstrittenes Referendum ab, das eine Mehrheit für die Zugehörigkeit zu Ungarn ergab. Auch wenn es deutliche Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gibt: Das nahe der Grenze gelegene Ödenburg kam zu Ungarn und wurde zu Sopron. Die Stadt liegt seitdem in einer auf drei Seiten von Österreich umgebenen ungarischen Ausbuchtung. Burgenländische Hauptstadt wurde das deutlich kleinere Eisenstadt. Der ungarische Stadtname kommt übrigens interessanterweise aus dem Deutschen und hat sich aus “Sauerbrunn” zu Sopron entwickelt.
Das historische Zentrum der Stadt ist sehr hübsch und bietet sogar noch römische Mauerreste, zum Beispiel am Feuerturm, dem Wahrzeichen der Stadt (siehe Einstiegsbild oben). Es gibt auch sonst sehr viele sehenswerte Gebäude.
Um die Altstadt verläuft die Grabenrunde, eine Art Ödenburger Ringstraße.
Das Zentrum bildet der Hauptplatz (Fő tér) mit dem schon erwähnten Feuerturm, dem Rathaus (rechts) und zahlreichen Bürgerhäusern.
Ich würde ja nie behaupten, zum Beispiel Tschechisch zu können. Aber ich kann mir dort, wenn ich meine verbliebenen Russisch-Kenntnisse zusammenkratze, das eine oder andere herleiten. Aber Ungarisch? Keine Chance. Da geht mal gar nix.
Walter Moers hatte in einem seiner Comic-Bände mal ein paar Wörter ausgegraben, die auf Ungarisch vermutlich etwas ganz harmloses bedeuten, auf Deutsch aber so deftig klingen, daß der Reisehase sie hier nicht aufschreiben möchte. Er ist ja kein Schweinehase. Beispiele auf Anfrage.
Hase heißt übrigens wohl Nyúl, jedenfalls laut Google Translate und der ungarischen Wikipedia. Ich glaube das mal, auch wenn es irgendwie klingt wie eine der Kreaturen aus Saurons Heer.