Der Oberlausitzer Sechsstädtebund, zu dem sich im 14. Jahrhundert die sechs wichtigsten Städte der Oberlausitz zusammenschlossen, wurde ja schon erwähnt. Auch Löbau war Teil dieses Bundes und dank der Lage in der Mitte der sechs Städte auch der Tagungsort, bis sich der Bund 1815 auflösen mußte. Das Zentrum der Stadt bildet das große Rathaus aus dem frühen 18. Jahrhundert.
An den Wappen über dem Eingang haben Heraldiker bestimmt viel Spaß.
Heute ist Löbau mit etwa 14.000 Einwohnern die kleinste der sechs Bundesstädte. Der große, an diesem Pfingstmontag etwas verwaist wirkende Marktplatz und die große Zahl an stattlichen Bürgerhäusern zeugen aber noch von den Zeiten, als hier – wie überall in der Oberlausitz – die Textilindustrie blühte. Hier steht auch die Nikolaikirche aus dem späten 13. Jahrhundert.
Die größte Sehenswürdigkeit Löbaus aber ist ein anderes Gebäude, das etwas versteckt am Rand der Innenstadt steht: Das Haus Schminke. 1930-33 von Hans Scharoun für den Teigwarenfabrikanten Fritz Schminke entworfen, zählt zu den bedeutendsten Wohnhausentwürfen des 20. Jahrhunderts und zu den wichtigsten Gebäuden des “Neuen Bauens”. Es steht sichtlich in direktem Einfluß des Bauhauses.