Komotau liegt am Fuß des Erzgebirges. Es ist nicht direkt eine hübsche Stadt, insbesondere in den Außenbezirken mit den großen Plattenbausiedlungen. Aber es gibt ein historisches Zentrum um den Marktplatz, der heute tatsächlich einen Markt bietet.
Auf einer Wiese nicht sonderlich weit entfernt ist heute ein Rock-Festival, das die ganze Stadt beschallt. Zum Glück sind die Bands einigermaßen hörenswert. Aber der Rundgang durch die Innenstadt dauert ohnehin nicht allzu lange.
Komotau ist eine Sportstadt, mit einem offenbar recht hochklassig spielenden Eishockey-Club (jedenfalls deutet die Größe der Sporthalle und des Fanshops darauf hin) und einem sehr modernen Fußballstadion. Vermutlich spielt der FC Chomutov auch nicht gerade in der Kreisklasse. Ich habe mich aber nicht sehr intensiv in den tschechischen Fußball eingearbeitet.
Am Stadtrand liegt eine weitere Attraktion: Der Zoopark. Das ist tatsächlich in erster Linie ein sehr weitläufiges Parkgelände mit gar nicht mal so vielen, aber sehr großen Tiergehegen, die auch alle nicht sehr dicht belegt sind. Es ist eher wie ein normaler Stadtpark, bloß daß halt hier noch Kamele rumlaufen.
Die einzelnen Gehege sind wirklich sehr groß. Man geht ein paar Minuten und wundert sich: Boah, immer noch die Bisons! Alles ist sehr gut beschildert – aber ausschließlich auf Tschechisch. Das ist kein Problem, solange man weiß, was Reiher, Luchs oder Steinbock heißt. Was ja nicht unbedingt Grundwortschatz ist. Ich käme da auch im Französischen ins Grübeln. Erst recht also im Tschechischen. Velbloud heißt übrigens Kamel. Da kommt man so auf Anhieb auch nicht drauf. Medved = Bär weiß ich zumindest noch aus dem Russischen. Ansonsten kann man natürlich ein Übersetzungstool bemühen – oder man flaniert am besten einfach durch den Park und läßt sich überraschen.
Alpensteinböcke gibt es jedenfalls.
Und Elche, mit echtem Angeber-Geweih.
Hauptsache aber: Die wichtigsten Tiere habe ich gefunden. Nein, keine Hasen. Die sind (zumindest als Feldhase) nicht zoo-geeignet, die brauchen viel Freiheit. Es geht um meine Lieblingsvögel: Der Zoopark nimmt nämlich am Auswilderungsprogramm für den Waldrapp teil. Und so sind diese wunderbaren Vögel auch hier anzutreffen.
Guck nicht so böse!
Na, geht doch. Ich könnte diesen Viechern ja den ganzen Tag zuschauen.
Es gab ja mal diesen Trend der CDs mit Wal-Gesängen. Ich fand diese CDs ja immer höchst seltsam und wußte nie, warum ich mir das Gebrumme anhören soll, das ein wenig so klingt wie Eisenbahn-Rangierverkehr unter Wasser. Aber so eine CD mit Waldrapp-Geräuschen… das wär doch mal was!
Ein Kommentar zu „Komotau (Chomutov)“