Der April-Band ist da. Es geht aus Österreich wieder in Richtung Norden: Nach Thüringen.
Bei Rainald Grebe kommt das Bundesland ja nicht gerade gut weg: “Im Thüringer Wald / Da essen sie noch Hunde / Nach altem Rezept / Zur winterkalten Stunde”.
Nach der Einkehr in diversen thüringischen Restaurants, als das noch erlaubt und möglich war, kann der Reisehase das allerdings nicht bestätigen. Und so tauchen auch im Thüringen-Band eher keine Hunde auf. Dafür aber Hasen, zum Beispiel in Martinroda.
Der Reisehase besucht eine Winkelkirche, den Rühler Bimmel, das älteste erhaltene Zisterzienser-Gebäude Deutschlands, die Gumpoldia, das Kaffeetälchen und die Pfefferminzbahn, er begibt sich auf die Spuren der Dunkelgräfin, des Schmiedes von Ruhla, der Schwestern Lengefeld und eines gewissen Herrn Goethe, der einem hier immer wieder über den Weg läuft. Auch Martin Luther hat seinen Auftritt, ebenso wie Walter Gropius und sein Bauhaus. Und für die Rubrik “Zugehörigkeiten” habe ich mich in mühevoller Kleinarbeit mit der bizarren feudalzeitlichen Kleinstaaterei in der Region beschäftigt, die Jean Paul andernorts (nämlich in “Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch”) sehr treffend kommentierte: “Du getrautest dich, wenn du am Grenzwappen stündest, über das ganze Fürstentum leicht wegzupissen, so schmal lauf’ es fort.”
Der heutige Freistaat Thüringen läuft nicht so schmal fort und bietet daher mehr als genug Material für einen weiteren Band aus der Reihe der Reisehasen-Alben.
Ortsliste: Altenburg, Dreißigacker, Eisenach, Erfurt, Geismar, Gera, Gotha, Gumpelstadt, Hildburghausen, Kölleda, Magdala, Martinroda, Mühlhausen, Neuhaus-Schierschnitz, Nordhausen, Orlamünde, Ostramondra, Pößneck, Rudolstadt, Ruhla, Schmalkalden, Sömmerda, Steinach, Suhl, Teistungen, Tiefenort, Weimar.
Rahmendaten: Reisehasen-Album, Band 7: Thüringen. Éditions Voyages du Lapin, April 2021. 29,7x21cm, 184 Seiten.