Selb läßt schon am Ortseingang gar keinen Zweifel daran aufkommen, worum sich hier alles dreht.
Wie auch an anderen Orten im Fichtelgebirge und der Oberpfalz (Weiden, Arzberg) wurde (und wird) Porzellan hergestellt. Bekanntester Name ist Rosenthal, 1879 gegründet und seit einer Insolvenz 2010 in den Händen eines italienischen Konzerns. Die Firmengebäude (zu demen auch ein großes Outlet Center gehört) kommen sehr farbenfroh daher.
Und die Fassade spiegelt sich auch schön im benachbarten modernen Neubau.
Rosenthal war hier aber nicht der einzige Hersteller. Um 1900 gab es in Selb etwa 20 Porzellanfabriken; darunter auch Zedler und vor allem Hutschenreuther.
Das nicht allzu große Stadtzentrum ist eher modern; denn ein großer Brand zerstörte um die Mitte des 19. Jahrhunderts die alte Bausubstanz. So sieht es hier also nicht mehr aus:
So würde es aber wohl auch ohne Brand nicht mehr aussehen, schätze ich. Denn die Stadt wuchs mit ihrer Porzellanindustrie. Das Stadtzentrum sieht heute so aus:
Hier steht ein Brunnen, der konsequenterweise aus Porzellan ist.
Für eine besondere Sehenswürdigkeit muß man allerdings an den Stadtrand.
Hier unterhält Rosenthal noch eine Fabrikanlage, die 1964-67 errichtet wurde. Architekt war kein geringerer als Walter Gropius.
Er (bzw. sein Büro) schuf hier einen seiner wenigen Nachkriegsbauten in Deutschland. Seit 2010 steht das Ensemble unter Denkmalschutz.