Die kleine Stadt liegt an der Weser zwischen Höxter und Hameln und setzt ganz auf einen einzigen Namen.
Der Baron von Münchhausen wurde nämlich hier geboren, auf dem Gutshof der Familie.
Heute ist er als “Lügenbaron” bekannt; er erzählte Geschichten, wie er sich selbst am Schopf aus dem Sumpf zog, wie er sein Pferd an einer Kirchturmspitze anleinte, oder natürlich vor allem wie er auf einer Kanonenkugel reitend eine feindliche Festung von oben betrachtete. Diese Erzählungen sind ja Allgemeingut und sollten bekannt sein. Ein Lügner war er aber nicht, eher ein begnadeter Erzähler, dessen Geschichten weder er selbst noch seine Zuhörer (aufgeschrieben haben die Erzählungen nämlich andere) für bare Münze nahmen.
Im Stadtbild trifft man überall auf den Baron, der gerade eines seiner zahlreichen Abenteuer erlebt.
Besonders häufig: Der Ritt auf der Kanonenkugel, meist optisch stark angelehnt an Hans Albers, der seit diesem Film mindestens so sehr zu Münchhausen wurde wie wenig später Romy Schneider zu Sisi.
Sogar der örtliche Fußballverein trägt den Namen des Barons und sein Bild im (meiner Meinung nach nur mäßig gelungenen) Vereinswappen.
Münchhausen liegt am Stadtrand in Kemnade bestattet, in der dortigen sehr hübschen romanischen Klosterkirche…
…unter einer ganz schlichten Bodenplatte.
Hier nun zum Abschluß noch zwei Beweisphotos, daß es in Bodenwerder auch noch Stellen gibt, an denen der Baron nicht gerade auf der Kanonenkugel vorbeifliegt.
Und Beweis dafür, daß auch der Reisehase nicht immer nur bei Sonnenschein unterwegs ist.