Ich habe ja nun schon wirklich viele Zisterzienserklöster gesehen (alle knapp 450 in Frankreich, etwa 270 in Deutschland und noch ein paar Dutzend sonstwo). Zu den schönsten Anlagen darunter würde ich in Frankreich Fontenay, Noirlac und Fontfroide sowie die Kirche in Pontigny zählen. In Deutschland stehen Maulbronn, Ebrach und Altenberg ganz hoch in meiner Liste, die nun aber eine neue Nummer Eins hat: Doberan.
Immer, wenn dieses Symbol irgendwo auftaucht, wird es sehenswert, und mein Projekt, alle Zisterzienserklöster (zumindest mal in Frankreich, Deutschland und Österreich) zu besuchen, kommt ja auch nicht von ungefähr. Auch in Doberan sieht man schon auf den ersten Blick, daß hier ein außergewöhnliches Bauwerk steht.
Die Kirche ist die am besten erhaltene Klosterkirche im Ostseeraum; innen und außen nahezu unverändert aus der Frühzeit dieses Klosters, das 1171 als Tochterkloster von Amelungsborn gegründet wurde. Backsteingotik, wie es schöner kaum geht.
Tja, Köln: So muß Gotik aussehen!
Von der eigentlichen Klosteranlage haben sich nur einzelne Gebäude erhalten, vor allem die Ruine des Wirtschaftsgebäudes und das Kornhaus.
Und nachdem der Reisehase schon beim Rundgang über das Klostergelände überzeugt war, daß Doberan zu den schönsten Klosteranlagen des Ordens gehört, folgte noch eine Steigerung. Der Innenraum der Klosterkirche: Zum Heulen schön.
Grandios ist der Blick in die Gewölbe. Das gilt sowohl für das Mittelschiff als auch für das Querhaus.
Erhalten haben sich hier auch zahlreiche Kunstwerke von Rang, zum Beispiel diverse Grabmäler der mecklenburgischen Herzöge, die Doberan zu ihrer Grablege machten.
Der Hochaltar ist der älteste erhaltene Flügelaltar überhaupt; er stammt aus der Zeit um 1300.
Der Kreuzaltar mit dem 15 Meter hohen Triumphkreuz ist kaum jünger: Er stammt von etwa 1360 und steht an der Stelle, an der früher der Lettner den Bereich der Mönche von dem der Laien trennte.
Und immer wieder geht der Blick nach oben. Da kann ich mich gar nicht sattsehen.
Restlos begeistert: Reisehase.
Lieber Reisehase,
schade, dass wir Dich nicht auf deiner Entdeckungsreise durch unsere Klosteranlage begleiten konnten! Wir hoffen, dass es nicht der letzte Besuch in Bad Doberan war.
Ich spreche im Namen der Mitglieder des Doberaner Klostervereins, die sich seit 20 Jahren um die Erforschung der mecklenburgischen Zisterzienserklosteranlage bemühen.
Herzlich
Sabine Krahn-Schulze
Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e.V.
http://www.kloster-doberan.eu
Hallo Frau Krahn-Schulze,
vielen lieben Dank für die Rückmeldung! Es war ganz sicher nicht mein letzter Besuch in Doberan, allein schon, weil das Wetter bei meinem Besuch (Anfang März) ja nun doch eher mäßig war und ich die Klosterkirche gerne auch bei Sonne sehen möchte. Meine Begeistung über die Schönheit der Klosterkirche sollte aus dem Beitrag ja herauszulesen sein. 😉 Leider ist Bad Doberan von hier auch nicht gerade um die Ecke, aber es hat mir bei meinen bisherigen Besuchen in Mecklenburg immer so gut gefallen, daß bis zur nächsten Reise dorthin sicher nicht allzu viel Zeit vergehen wird. 🙂
Liebe Grüße nach Doberan,
Carsten