Die Thiérache, ein Landstrich in der östlichen Picardie, war im 16. und 17. Jahrhundert immer wieder Durchzugsgebiet von Truppen verschiedener Herkunft. Weil dabei die Dörfer immer wieder geplündert und zerstört wurden, wurden die Kirchen durch Türme und Wehrmauern verstärkt, um der Bevölkerung im Kriegsfall Schutz bieten zu können. Etwa 50 dieser “Églises fortifiées” haben sich erhalten; sie sind die Wahrzeichen der Thiérache und über eine touristische Route miteinander verbunden.
Alle 50 habe ich natürlich nicht abgefahren, auch wenn man mir das vermutlich zutraut. Aber fast. ? Naja, jedenfalls einige; ein gutes Dutzend werden es gewesen sein. Und alle sind individuell; es wird (mir) also auch bei der x-ten Wehrkirche nicht langweilig. Zur Dokumentation hier die Orte in der Reihenfolge der Photos: Burelles (Photo oben), Beaurain, Gronard, Prisces, Hary, Plomion, La Bouteille, Origny-en-Thiérache.
Das Konzept der Wehrkirche war offensichtlich erfolgreich, denn es haben sich ja viele dieser Gebäude erhalten. Das ist ansonsten nicht selbstverständlich in einer quasi permanent von kriegerischen Auseinandersetzungen heimgesuchten Gegend. In der Kirche von La Bouteille ist zum Beispiel ein Modell des Zisterzienserklosters Foigny ausgestellt.
Vor Ort sieht das dann etwas weniger prachtvoll aus. Von der Klosterkirche, die mit einer Länge von über 100 Metern zu den größten Zisterzienserkirchen zählte, hat sich nur dieser erwa vier Meter hohe Mauerrest erhalten. Die Kapelle daneben ist jüngeren Datums.
Etwas mehr Glück hatte die Abtei Saint-Michel, ein Benediktinerkloster am Stadtrand von Hirson.
Lapin-en-Thiérache: