Ich greife ja vor Reisen immer gerne nach passender Lektüre aus meinem Bücherregal. Hier bietet er sich an:
Arthur Rimbaud wurde in Charleville geboren. Das Wohnhaus der Familie steht noch.
In der Alten Mühle an der Maas ist das Musée Arthur Rimbaud untergebracht.
Rimbaud, einer der Skandalautoren des 19. Jahrhunderts, gehört zu den bedeutendsten französischen Dichtern. Berühmt ist sein Gedicht “Le bateau ivre” (Das trunkene Schiff), berüchtigt die skandalumwitterte und turbulente Freundschaft und Beziehung zu Paul Verlaine.
In den Straßen Charlevilles trifft man überall auf den Dichter, nicht nur als Namensgeber für einen dieser komischen E-Zigaretten-Shops (“Les vapeurs de Rimbaud”), sondern auch auf Originalzitate.
Französisch ist echt fies. Ich hätte hier “rêvé” geschrieben, nicht die Pluralform, weil ich den Bezug zu “amours” nicht hergestellt hätte… ?
Wie Longwy ist auch Charleville-Mézières eine Doppelstadt, was sich unschwer am Namen erkennen läßt. Mézières ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum; hier steht z.B. die Präfektur des Départements und das große Rathaus, das sich gerade teilweise hinter Gerüsten versteckt.
Richtig hübsch wird die Doppelstadt aber erst in Charleville. Die Festungs- und Garnisonsstadt wurde 1606 von Carlo de Gonzaga gegründet und mit Verfolgten und Verurteilten aus allen Regionen besiedelt (darunter auch mehrere Mörder und… zwei Hexen). Am Eingang zu seiner Stadt steht sein Denkmal.
Zentrum Charlevilles ist die Place Ducale, einer der schönsten Stadtplätze Frankreichs (neben Arras, Nancy und der Place des Voges in Paris).