Bristol (3)

Das M Shed ist ein Museum zur Kultur- und Industriegeschichte Bristols. Es ist in einer alten Güterhalle am Fluß untergebracht.

Wenn man vom M Shed am Südufer des Avon entlangflaniert, kommt man nach etwa einem Kilometer zur Great Britain, einem 1845 gebauten Passagierschiff. Es war das erste Schiff mit einem Eisen- und Stahlrumpf und überquerte ab 1845 den Atlantik mit Dampfantrieb. Heute liegt die Great Britain als Museumsschiff am Avon-Ufer und kann für erheblichen Eintritt (20 Pfund) besichtigt werden. Hier ein Bild von der anderen Flußseite:

Entworfen hat das Schiff ein gewisser Isambard Kingdom Brunel. Da ist er schon wieder; speziell hier in Bristol kann man dem vielseitigen Ingenieur also überhaupt nicht entkommen. Die Clifton Suspension Bridge am Stadtrand von Bristol, heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, war auch ein Projekt Brunels. 1831 begann man mit dem Bau, brauchte aber aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten bis 1864, fünf Jahre nach Brunels Tod. Den Weg nach dort draußen habe ich heute nicht gemacht; vom Stadtzentrum sind es etwa drei Kilometer. 2015 waren wir aber dort:

Ein anderes Schiff liegt ebenfalls im Avon vor Anker: Die “Matthew” ist aber ein Nachbau, weil das Original schon lange nicht mehr existiert.

Mit dem Original fuhr der Genueser John Cabot von Bristol aus im Jahr 1497 gen Westen. Er landete in Neufundland, glaubte aber, Cathay erreicht zu haben, also China erreicht zu haben. Von einer weiteren Expedition im Jahr 1498 kehrten Cabot, sein Schiff und seine Mannschaft nicht mehr zurück. Man hat dem Entdecker ein Denkmal in Bristol gesetzt.

Der “Matthew”-Nachbau liegt wie einige andere Schiffe (zum Beispiel die Balmoral im Vordergrund) direkt vor dem Museum M Shed, das dank der vier hohen Hafenkräne schon von weitem zu sehen ist.

Von der Museumsterrasse des M Shed sieht man die Kräne auch aus der Nähe.

Das Museum bietet (bei übrigens freiem Eintritt; Spenden sind willkommen) einen umfassenden Überblick über die Geschichte Bristols, wo ja auch Flugzeuge und Flugtriebwerke gebaut wurden (auch am Bau der Concorde war man hier beteiligt) und wunderschöne Autos, von denen leider keines im Museum ausgestellt war. Wer möchte, kann aber mal nach dem Bristol 404, dem 409 oder dem 603 schauen.

Dafür aber sind die beiden Fußballvereine der Stadt vertreten, die sich in tiefer Abneigung gegenüberstehen. Den einen möchte ich nicht näher nennen, der andere sind die Bristol Rovers, die Blau-Weißen aus dem Norden der Stadt, die früher ihr Eastville Stadium direkt neben dem örtlichen Gaswerk hatten und deshalb “The Gas” genannt werden.

Bei den Rovers war ich 2015, und durfte damals ein schönes 7:0 über Alfreton Town erleben. Den Rovers scheine ich also deutlich mehr Glück zu bringen als den Queens Park Rangers.

Das Memorial Stadium, in dem die Rovers seit dem Abriß des Eastville Stadium spielen, ist tatsächlich noch ein klassisches Stadion mit unüberdachten Tribünen, das sogar noch (für Englands höhere Ligen eher unüblich) noch umfangreiche Stehplatzränge besitzt und dem die umstehenden Wohnhäuser sehr nahe rücken.

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