In Aarwangen waren wir vor kurzem in der Nordostecke des Kantons Bern. Saanen liegt genau am anderen Ende, in der Südwestecke. Daher begegnet man dem Berner Bären auch hier.

Die Flagge rechts im Bild zeigt das Stadtwappen: Der Kranich ist eigentlich das Wappentier der ehemaligen Grafschaft Greyerz (Gruyère) (grue ist das französische Wort für Kranich). Die Grafen von Greyerz (im heutigen Kanton Fribourg) hatten ihr Territorium aus dem Pays d’Enhaut bis hierher an den Oberlauf der Saane ausgeweitet. 1554 waren die Grafen pleite, und die Grafschaft wurde zwischen den Gläubigern aufgeteilt: Fribourg und Bern. Saanen kam zu Bern; geblieben ist der Kranich, den der Reisehase auch an einem Brunnen im Ortszentrum trifft.

Das ist vor allem von Holzhäusern geprägt, ähnlich wie das benachbarte Gstaad, das auch zur Gemeinde Saanen gehört, allerdings nochmal deutlich touristischer ist. Seit 2010 eine Umgehungsstraße eröffnet wurde, ist das Ortszentrum weitgehend autofrei, und so kann man die alten Häuser mit ihren Schnitzereien viel besser bewundern.



Auch der Bahnhof Saanen ist ein Holzgebäude. Er liegt an der Bahnstrecke von Montreux nach Lenk im Simmental und wird von der Montreux-Berner-Oberland-Bahn (MOB) bedient. Hier fährt unter anderem der Golden Pass Express auf der Strecke Montreux-Interlaken. Wir sehen den später noch.

Neben der Kirche des Ortes, in der Yehudi Menuhin Konzerte gab, die später zum Menuhin Festival Gstaad erweitert wurden, steht die Annakapelle.

Von der Kirche hat man einen schönen Blick in Richtung Gstaad und das Wildhorn-Massiv, das die Grenze zwischen Bern und dem Wallis bildet.

Und ja, es gibt einen Flugplatz in Saanen.