Habelschwerdter Gebirge

Im südlichen Schlesien liegt der Glatzer Kessel, eine Hochebene, die auf fast allen Seiten von Gebirgszügen umgeben ist. Es ist diese markante Ausbuchtung in der polnisch-tschechischen Grenze. Die Tagesetappe führt gegen den Uhrzeigersinn quasi einmal um den Kessel herum. Sie startet im Westen, wo das Heuscheuergebirge und das Habelschwerdter Gebirge liegen.

Durch das Habelschwerdter Gebirge verläuft eine sehr gut ausgebaute Gebirgsstraße, die den stattlichen Namen “Autostrada Sudecka” bekommen hat. Sie führt von Bad Reinerz (Duszniki Zdrój) immer entlang der polnisch-tschechischen Grenze und erreicht dabei Höhen von etwa 800 Metern über dem Meer.

Bad Reinerz, der Startpunkt, gehört zu den ältesten Kurorten der Region und kann vor allem einen bekannten Kurgast vorweisen:

Frédéric Chopin war 1826 hier zur Kur, die aber wohl nur vorübergehend Linderung brachte, denn er hatte zeitlebens mit Lungenkrankheiten zu kämpfen und starb mit nur 39 Jahren an Tuberkulose. Der 16-Jährige Chopin gab in Bad Reinerz mehrere Wohltätigkeitskonzerte und machte sich ansonsten über die miese Qualität des örtlichen Kurorchesters lustig.

Der Ort hat noch eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit zu bieten: Die alte Papiermühle von 1605 zählt zu den ältesten Industriedenkmälern Polens und ist heute ein Papiermuseum.

Über die kurvenreiche Bergstraße geht die Fahrt von Bad Reinerz aufwärts, durch den Wintersportort Grunwald (Zielenec) und weitere winzig kleine Dörfchen. Wälder und Weiden wechseln sich ab.

Der namensgebende Ort des Gebirges ist Habelschwerdt (Bystrzyca Kłodzka), das am östlichen Fuß der Berge im Glatzer Kessel liegt. Die Stadt hat knapp 10.000 Einwohner, wirkt aber deutlich kleiner, auch weil das historische Zentrum um den Ring nicht sehr groß ist. Das Rathaus ist aber durchaus repräsentativ geraten.

Ebenfalls auf dem Ring steht eine barocke Dreifaltigkeitssäule. Die kenne ich eigentlich eher von der böhmischen Seite der Sudeten, aber Tschechien ist von hier ja auch nicht weit.

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