Eines der wenigen größeren städtischen Zentren in der Uckermark ist Prenzlau, das an der Uecker und am nördlichen Ende des großen Unteruckersees liegt.
Die Stadt ist auch Kreisstadt des Landkreises Uckermark, der mit über 3.000 Quadratkilometern sogar größer ist als das wichtigste Vergleichsland (Saarland), hat aber nur so viele Einwohner, daß es knapp für eine Großstadt reichen würde (115.000).
Der Unteruckersee ist etwa 10 Quadratkilometer groß; bitte selbständig in Saarlande oder Fußballfelder umrechnen.
Die Stadt wurde, wie die meisten in der Region, im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Im Prenzlauer Stadtzentrum standen, nach diversen Luftangriffen und nachdem die Rote Armee durchmarschiert war, nur noch knapp 15% der Gebäude. Der Rest wurde nach dem Krieg neu gebaut, mit teilweise geänderter Straßenführung und vielfach im eher schlichten Stil der Zeit. Der zentrale Marktplatz wurde aber nach der Wende erneut umgestaltet und ist mit Brunnenanlagen und dem Café Central (Bildmitte) durchaus attraktiv.
Trotz der Zerstörungen im Krieg haben sich einige sehr sehenswerte Bauten erhalten, und allein die Lage am Seeufer macht Prenzlau schon zu einer wirklich besuchenswerten Stadt. Vom See kommend wird man als Besucher vom Ensemble aus Mitteltorturm, Heilig-Kreuz-Kapelle und St.-Marien-Kirche begrüßt.
Die weithin sichtbare Marienkirche mit ihren fast 70 Meter hohen Türmen über dem Westwerk ist ein weiteres Meisterwerk der Backsteingotik in der Region und etwas ganz besonderes. Es war die erste Hallenkirche östlich der Elbe. Beeindruckend ist vor allem die Schaufassade auf der Ostseite. Da lohnt sich schon mal ein genauerer Blick (siehe Einstiegsbild).
Zu den moderneren Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt auch der Leda-Brunnen; ein Bildmotiv, das häufiger mal zu gelungenen Kunstwerken führt. Der Brunnen in Prenzlau hingegen ist etwas, nun ja, eigen geraten.
Und er hätte wohl trotzdem einen schöneren Platz verdient als hier in einer der Nebenstraßen des Marktplatzes, wo er ziemlich verloren herumsteht.