Von 1447 bis 1559 war Dithmarschen, das Küstenland südlich der Eidermündung, eine (de facto) freie Bauernrepublik. Offiziell dem Bischof von Bremen untertan, hatten sich die Bauern dieses Landstriches eine weitgehende Selbstverwaltung erkämpft.
Die Freiheit endete erst 1559 mit dem Sieg dänischer Truppen in der “Letzten Fehde”.
(Altes Pastorat, Meldorf)
Eine gewisse Eigenständigkeit unterstellt man den Dithmarschern heute noch. Ländlich ist die Gegend ebenfalls noch immer; bekannnt ist sie vor allem für den Anbau von Kohl in allen Formen und Farben. Blaukraut bleibt Blaukraut.
Hauptstadt und Sitz der Kreisverwaltung ist heute Heide. Die Stadt ist leidlich hübsch, besitzt aber den größten Marktplatz Deutschlands, der mit 4,7 Hektar tatsächlich immens groß ist. Warum? Weil hier die Landstände der Bauernrepublik tagten.
Einziges Gebäude auf dem Platz ist die St.-Jürgen-Kirche mit ihrem sehr schönen Turm.
Das typische Dithmarschen erlebt man dann zum Beispiel in Lunden. Hier liegt um die Laurentius-Kirche der alte Geschlechterfriedhof, auf dem die wichtigen Familien über Jahrhunderte ihre eigenen Grabstätten hatten: Große unterirdische Räume, mit einer Grabplatte abgeschlossen.
Mancher Grabstein erzählt sogar Verschlüsseltes: Hier sagen die Anfangsbuchstaben der Inschrift, in Reihen von oben nach unten gelesen, wer hier bestattet ist: Hans Landvogt iz Lunden, (und seine Frau) Wibe Rode.
Schön ist auch Meldorf, die alte Hauptstadt Dithmarschens, mit großer Kirche aus dem 13. Jahrhundert (Dithmarscher Dom genannt) und dem sehr schönen Alten Pastorat.
Auch das Dithmarschen-Museum befindet sich hier.
Auch in dieser Gegend komme ich mit einem Streich nicht aus. Der zweite folgt sogleich.