Flensburg

Einiges über Flensburg ist ja Allgemeinwissen: Zum Beispiel, daß es die nördlichste Stadt Deutschlands ist. Stimmt aber gar nicht, das ist nämlich Glücksburg! Ha, das kam jetzt überraschend, oder?

Was aber stimmt: Hier ist Werners Getränkeversorger für Bölkstoff (“Plopp!”) ansässig, die Flensburger Brauerei, ebenso wie Beate Uhse (ja, das ist Allgemeinwissen, auch wenn’s nicht jeder zugeben will, das zu wissen). Und hier liegen im Kraftfahrt-Bundesamt die gesammelten Punkte der Audifahrer der Republik (egal welches Fabrikat sie letztlich fahren).

Die Innenstadt liegt am Westende der Flensburger Förde, einem eiszeitlichen Gletschertal, das hier den westlichsten Punkt der Ostsee bildet.

Weniger bekannt könnte sein, daß die Stadt sehr sehenswert ist. Sie hatte aber auch das große Glück, im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen weitgehend verschont geblieben zu sein.

Nahe der Innenstadt befindet sich der Museumshafen mit Schiffahrtsmuseum und Museumswerft. 

Entlang der Uferpromenade liegen viele sehenswerte Schiffe.

Ein besonders schönes ist die “Alexandra”, ein Salondampfer von 1908, noch immer fahrbereit und inzwischen eines der Wahrzeichen von Flensburg.

Man kann hier auch Knoten üben. Ich bin, was Knoten angehr, aber die totale Niete und kann mir grade mal unfallfrei die Schuhe binden. Die Seemannskarriere würde spätestens am Palstek scheitern.

Sehenswert ist auch der Oluf-Samson-Gang, eine von Fischerhäusern gesäumte kleine Straße, der man nicht mehr unbedingt ansieht, daß sie mal mitten im Vergnügungsviertel des Hafengebietes lag.

Im Flensborghus, dem dänischen Kulturzentrum, hat auch der Südschleswigsche Wählerverband seinen Sitz. Die Partei schickt regelmäßig Abgeordnete ins Landesparlament und war schon mehrfach Zünglein an der Waage.

Und weil es dazu paßt: Hier noch ein bißchen mehr Futter für die Backstein-Fans: Marienschule:

An der Schiffsbrücke:

Vereinsheim von Flensburg 08: 

Am Schloß steht auch der mächtige Löwe (etwas größer als der Reisehase), der an die Schlacht von Idstedt im Jahr 1850 erinnert (Deutscher Bund gegen Dänemark; dänischer Sieg). Es war nicht die einzige Schlacht zu dieser Zeit: Im 19. Jahrhundert kam Schleswig lange Zeit so gut wie nicht zur Ruhe…

Und zur Bestätigung dessen, was ich gestern schrieb, daß nämlich in den zu Unrecht so in Verruf geratenen 50er und 60er Jahren auch ganz tolle Architektur entstanden ist: Der Wasserturm Mürwik von 1961 ist nach einem Entwurf des Hamburger Architekten Fritz Trautwein errichtet worden, der uns in Reinbek schon begegnet ist (Rowohlt-Verlagsgebäude). Leider ist der Turm montags und dienstags geschlossen; an den anderen Tagen kann man hinaufsteigen, was sich sicherlich lohnt.

Sehr schön hier. Findet der Flensborghase.

2 Kommentare zu „Flensburg

  1. Hmmm, gibt es da keinen Brauerei-Fabrikverkauf für Bier-Bruch? Da sind doch bestimmt noch Lücken in Deinem Kofferraum, die gefüllt werden müssen!

    1. Einen Fabrikverkauf gibt es bestimmt; ich war aber nicht dort. Bin ja nicht so ein Biertrinker. Wobei… das Flensburger Dunkel läßt sich schon sehr gut, äh, bölken (ist wohl der korrekte Ausdruck). Bruch-Bier gibt’s übrigens in Saarbrücken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*